Aus
den Tagebüchern zweier Lebender
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Prolog
22.2.1996 So haben sie ihn doch geschafft, Und wissen nicht, Daß er es war, Doch noch ist der Endsieg, Die Schlacht um ihn Noch nicht geschlagen. Das Dunkle Zieht immer näher. An Entkommen, Ist nicht zu denken. Es wurmt mich, Daß ich, Die sich nichts Sehnlicher wünscht, Ihrem Ende beizuwohnen. Doch hab` ich nicht vor Durch ihr Werk Mein Ende zu erlangen. Ich könnt die Qualen Nicht ertragen, Seh` die Kinder schon Vor Hunger schrei`n, Die Alten, wie sie Fleisch Von ihrem Fleische fressen. Die Häute rot, nicht wie, Vielmehr vom Krebs. Wasser, Welches ihre Autos wusch, Heute - morgen Nicht mehr - nie mehr Zu trinken ist. Die Sonne Nie mehr zu sehen sein, Doch ihre Strahlen, Sich durch den Von uns geschaff`nen Smog, Ihren Weg Zu uns`rer Hölle bahnen. Kein Schnee, kein Regen und Kein Hagel fallen wird. Nein , ich will dieses Ende Weder aus der Nähe, Noch aus der so weit Von uns geglaubten Ferne seh`n, Denn diese ist mir selbst Noch viel zu nah. Und wenn sie glauben, Daß es ein Unfall war, So weiß ich, Er war es nicht, Denn sein Können Ging mit seinem Verstand In Harmonie. Der Baum stand Seinem Leben In keinem Fall im Weg. Im Weg stand ihm Ein and`res Holz, Daß dümmer als alle Bäume dieser Welt noch ist. Noch sind. "Noch sind!" Welch trefflich Wort. Auch die nächste Schlacht Soll ihr Triumph auch sein, Doch werden sie Bei diesem Sieg erkennen, Ein Unfall kann dies In keinem Fall gewesen sein. Viel zu laut Wird das Getöse sein. Und wie ein Blitz Werd` ich die Luft, Die Geister dieser Menschen Durchzuckend schocken. Ja, der nächste Sieg Soll euer sein. Mir bleibt der Trost, Den Krieg könnt ihr nicht, Niemals gewinnen. Dies macht mein Geh`n Nicht zum Opfer, Viel mehr zum Täter. Auf diese Tat, Ich, Seit ich denken kann, Sehnlichst wart`. |
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Auswahl |
letzte Bearbeitung: 29.01.2012 | Literatur | Dramen | Kontakt: Ray Helming |