Die letzte Feier

 

Ich will mit Euch ein letztes Mal,

Aus vollen Zügen – so tun.

Ein letztes Mal

In Eure glücklichen Gesichter

Mich vertiefen.

Mit Euch in Erinnerungen schwelgen,

Die unbekannt für mich

Im Nebel tief versunken sind.

Übertreiben, mit jedem Wort,

Die Maskerade runterreißen.

Die Bosheit und die Feigheit

Durch Lachen glätten

Und so tun als wär’ es lächerlich.

Lasst uns die Legenden,

Die sie schmieden

Ignorieren.

Die Wahrheit, die verbogen,

Verdreht, verknotet – nicht mehr aufzufinden,

Lasst sie liegen!

Sie ist falsch – wie alle Lügen,

Die stinkend tönen

Und taub uns machen.

Was hört ihr noch?

Ich weiß – es richt nicht gut.

 

Mein Herz wollt fliegen,

Erst lernen und dann weitergeben.

Ein schlechter Schüler war ich –

Gewiss.

Der Schlechteste?

Vielleicht?

Lasst uns Lieder singen,

Die wir einst verehrten,

Die wir geschrieben

Und gleich verbrannten.

Nicht leise, sondern laut

Soll’n sie die Nacht erhellen,

Die endlos scheint.

Kein Kummer und

Kein Klagen will ich lassen –

Nur Gebrüll!

Und Wein und Bier soll fließen,

Dass sich kein Morgen traut.

Kein Morgen!

Ja, kein morgen mehr.

 

Ray Helming, 15.12.2006

Inhalt
letzte Bearbeitung: 29.01.2012 Literatur Gedichte Kontakt: Ray Helming