Den Fehler mach` ich kein zweites Mal


Erster Teil



Einst vor langer langer Zeit

Auf dieser uns`ren Welt

Herrschten gewalt`ge riesen Viecher.

Sie waren mächtig und auch stark,

An Größe nicht zu überragen.

Nur ihr Kopf, der war zu klein,

Auch ihr Hirn war minimal.

Doch ganz allein herrschten sie.

Futter gab`s im Überfluss,

Ihr Leben schien ganz sorgenfrei.

Ihre Zahl, die wuchs und wuchs.

Auf einmal wurd` ihr Futter knapp,

Den Viechern war das egal,

Denn durch den viel zu kleinen Kopf

Das Denken ihnen nicht gelang.

Das Futter war auf einmal weg

Die Viecher kurz darauf.

So dacht` sich nun die Natur:

"Den Fehler mach` ich kein zweites Mal."




Den Fehler mach` ich kein zweites Mal

Zweiter Teil



Vor nicht allzulanger Zeit

Auf dieser uns`ren Welt

Herrschten intellektuelle Kreaturen.

Sie waren schlau und nicht sehr groß,

An Klugheit ungeschlagen.

Nur ihr Verstand, der war zu klein

und viel zu groß war ihre Gier.

Doch ganz alleine herrschten sie.

Reichtum gab`s im Überfluss,

Ihr Leben schien ganz sorgenfrei.

Von den verschwund`nen Viechern wussten sie

Und dachten: "Uns passiert das nich`,

Zu schlau sind wir geraten."

Machten sich die Erde Untertan,

Bis diese tot zusammen brach.

Das Futter war auf einmal weg,

Die Kreaturen kurz darauf.

So dacht` sich nun die Natur:

"Den Fehler mach` ich kein zweites Mal."



Ray Helming, 16.1.97, "Aus den Tagebüchern zweier Lebender"

 

          Auswahl          

letzte Bearbeitung: 29.01.2012 Literatur Gedichte Kontakt: Ray Helming